Tag zwei des Übungsweges auf das Fest der Liebe zu - Pfingsten Hier kannst Du…
HEUTE – ist er, der von vielen, vielen Kindern (möglicherweise auch Erwachsenen?) sehnlich erwartete Nikolaustag.
Ich habe für diesen Artikel bei fotolia nach Bildern gesucht…. und da ging es schon los: allüberall seh ich rot-weiße Mützen blitzen…. sehe ich den CocaCola-Weihnachtsmann in allen denkbaren Variationen. Erst als ich „Bischof Nikolaus“ eingebe, kommen einige wenige Bilder zu dieser mit wenigen harten Fakten und doch sicher historisch belegten Figur.
Ein Bischof in der Türkei
Eines nach dem Anderen: Irgendwann im 4. Jahrhundert nach Christus gibt es in der Stadt Myra (heute: Demre in der Türkei) einen Bischof, dessen Name sich herum spricht. Warum?
Weil er – wohl damals schon nicht allzu häufig – sich auch als Bischof um die Anliegen der kleinen, der armen Leute kümmert. Was genau er getan hat, ist nicht mehr rekonstruierbar. Wir wissen, dass er zu den Teilnehmern des berühmten Konzils von Nicäa gehörte. Dieses Konzil hat das bis heute gültige Glaubensbekenntnis der Christen nieder geschrieben. Und – schon nicht mehr ganz sicher – war Nikolaus möglicherweise vorher von der Christenverfolgung des römischen Kaisers Diokletian mit betroffen.
Allerdings spiegelt sich in allen Legenden, die sich mit der Zeit wie ein Kranz um das tatsächliche Leben des Bischofs herum legen, eine besondere Persönlichkeit. Da begegnet uns ein Mann in verantwortlicher Position, der Not erkennt, der zupacken kann, Reichtümer nicht für sich behält, sehr phantasievoll ist, wenn es um die Linderung von Not geht, der sich um seinen eigenen guten Ruf nicht kümmert.
Ein aktueller Bischof
Wenn ich das so schreibe, fällt mir der aktuelle Papst Franziskus ein. So einer. Einer, der weiß, wo der Schuh drückt. Einer, dem es wichtig ist, dass der Schuh aufhört zu drücken, so dass man vernünftig gehen kann. Einer der zu den Menschen geht, die auch heute keiner haben will. Einer der nicht nur redet, sondern handelt. So Einen merkt man sich.
Die Geschichte hat ihn sich gemerkt! Die Menschen und ihr Brauchtum haben ihn sich gemerkt.
Ich erzähle Ihnen etwas davon, mit welchen Erfahrungen ich den Tag des heiligen Bischof Nikolaus verbinde:
Ich spiele Nikolaus…
Viele Jahre habe ich in der Grundschule katholische Religion unterrichtet. In einem Jahr war der eingeplante Darsteller für den heiligen Nikolaus ausgefallen. Die Kolleginnen haben mich gefragt. Na ja… als Frau – aber warum nicht. Also habe ich mich in das vorgesehene Kostüm gepackt – mit weißem Bart! – und mich mit dem Sack auf den Weg durch unsere Schule gemacht. Es wurde eines der berührendsten Erlebnisse meiner Lehrerinnen Zeit: unglaublich welch ein Strahlen mir aus den Augen der Kinder entgegen leuchtete, was für eine Erwartung, was für eine Freude. Selbst wenn einige Kinder sagten:“Du bist doch die Frau Panning?!“… strahlten sie mich erwartungsvoll an. Das Leuchten in den Augen derer, die beschenkt werden!
Klassische Geschenke und was sie sagen
Die Geschenke des heiligen Nikolaus, die das Eingangsbild zeigt und die uns noch aus einigen Liedern entgegen klingen: Apfel, Nuss und Mandelkern… und natürlich Süßigkeiten. Das waren noch zu meiner Kindheit die schlichten Geschenke. Es sind gesunde und sehr nahrhafte LEBENS-mittel! Das, was wir einander an diesem Tag schenken, sollte unser Leben nähren und etwas von der Süssigkeit des Lebens vermitteln.
Und es wird – meistens jedenfalls – verpackt in einen Schuh: gutes Schuhwerk, um auf dem Weg zu bleiben, jederzeit aufbrechen zu können.
Ein brandaktuelles Erlebnis
Im heutigen Webinar-Call des Inner Circle bei Coach Monika Birkner haben einige Kollegen von Erfahrungen berichtet, wo es zunächst so aussah, als würde alles nur noch schief gehen. Mehrere Tage ohne Telefon- oder Internet-Anschluss oder die eigene Preispolitik wird unerwartet in Frage gestellt. Und dann – wenn es gelingt mithilfe anderer Menschen und guter Impulse diese Situationen zu reflektieren – auf einmal zu merken: Ja hallo – da liegen ja ganz wertvolle Erfahrungen verborgen. Ich habe Zugang zu neuen Sichtweisen in meinem Business gewonnen; ich habe eine neue Einsicht, wie ich mit alten Blockaden umgehen kann; ich entdecke neue Tools für mich, an die ich vorher nicht gedacht hatte. Und mehr davon.
Miteinander entdeckten wir die Geschenke, die in scheinbaren Widrigkeiten verborgen sind! Und wie oft begegnen mir Widrigkeiten…!!
Und da sind wir wieder bei Bischof Nikolaus: er suchte bewusst die widrigen Situationen. Er ist ihnen nicht ausgewichen. Und seine Tatkraft, seine Phantasie, sein Glaubensmut haben immer einen Weg gefunden.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Nikolausabend!
Bildnachweis: fotolia
[…] Zum Thema: “in Widrigkeiten Geschenke entdecken” lesen Sie hier […]
Liebe Frau Panning,
danke schön für diesen vielfältigen und berührenden Artikel. Ich sehe förmlich das Leuchten in den Augen der Kinder.
Die historische Figur des Nikolaus ist mir so nah noch nie gewesen. Und ich denke, dass Tatkraft, Phantasie und Glaubensmut auch heute noch über alle Widrigkeiten hinweghelfen.
Liebe Frau Birkner,
Sie haben mal wieder auf unnachahmliche Weise mein Anliegen auf den Punkt gebracht. Genau darum ist es mir gegangen. Ich freue mich sehr, dass es rüber kommt!
Und es ist wirklich so, wenn ich die Augen zu mache, sehe ich heute noch die Kinder damals (über 20 Jahre her!) strahlen. Das ist so wunderbar.