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Männchen jubelt am ComputerMein Notebook  ist mittlerweile fast 5 Jahre alt  –  für einen PC ein veritables Alter!
Hin und wieder gibt es neue Programme, die für mich hilfreich sind oder eine sinnvolle Unterstützung bieten.  Gerne greife ich zu solchen Tools, um im digitalen Leben mehr bewirken zu können.
Und  –  das Unausdenkliche mag passieren:  liegt es an den Witterungseinflüssen, irgendwelchen Strahlungen oder auch nur an meiner Ungeschicklichkeit  –

mein System stürzt ab.

Schrecklich genug!   Aber nicht ganz so schlimm, wenn ich konsequent und diszipliniert meine Sicherungskopien gemacht habe. Dann braucht es wohl Zeit und Energie  –  doch ich kann meinen PC wieder aufbauen.

Wenn es gut läuft (in dem Fall ist dann der Fachmann oder die Fachfrau gefragt) auch so, dass das System bereinigt wird und sogar wieder etwas besser läuft.

Ich selber…

… bin im Grunde einem Notebook ziemlich ähnlich, nur 12 mal so alt!!

Wieviele Programme sind in mir gespeichert, welche Schätze schlummern im Archiv, wie viele Spuren sind auch durcheinander geraten und benötigen im Grunde eine Defragmentierung??!!

Was präsentiert sich alles auf dem Desktop und wird so eigentlich kaum benötigt. Wie oft fahre ich im Modus Default die immer gleichen Spuren ab.

Dann allerdings entdecke ich ein Programm für ein umfassendes UPgrading.
Du erinnerst dich?

Im vorangegangenen Blogartikel habe ich darüber geschrieben: Monika Birkner, das 40 Tage Upgrading Programm. Da werden mir eine Menge neuer Perspektiven zum Ausprobieren angeboten, kreative Möglichkeiten, ein Fokus für ein neues Hin-gucken auf Alt“bewährtes“ oder „–verstaubtes“….
Derzeit bin ich dabei, meinen ersten Beruf „aufzuräumen“. Kistenweise produziere ich Altpapier, leere Ordner und Regalfächer. Dabei „öffne“ ich viele alte Energien…. wie in einer großen Staubwolke werden alte Erfahrungen, gute und weniger gute Erinnerungen, alte Verhaltensweisen, alte Verletzungen aufgewirbelt.
Dann kann es passieren, dass mein „altes System“ abstürzt.

Ich bin abgestürzt.

Unerwartet. Unerwartet heftig. Zwei, drei kleine Unachtsamkeiten  und zack. Nichts geht mehr.

Überschwemmt von alten Traurigkeiten und jeder Menge Selbstmitleid.  Default. Das Programm reagiert nicht mehr.

Aushalten, durchatmen, etwas frische Luft, Kaffe trinken und leckeren Kuchen essen…   mitten im Staubwolkenwirbelsturm eine ferne Erinnerung…  da war doch noch was…. Das zukünftige Selbst…  oder….??

Und wenn ich Glück habe  –  ich hatte Glück!  –  habe ich stabile Sicherungskopien. Die helfen mir mein System wieder zum Laufen zu bringen.

Und mit noch ein wenig mehr Glück, habe ich gerade in den letzten Tagen ein hilfreiches Tool zur Hand genommen: in dem Fall ein Buch von Paulo Coehlo, der Zahir (Diogenes Verlag 2005).
„Zahir“  –  ein irgendetwas, das mich besetzt hält und mich immer mehr besetzt, wenn es sein muss, bis zum Wahnsinn… so wird Zahir von Coelho gekenzeichnet.

Mein „Zahir“: meine alten Verletzungen.

Ich kann sie nicht rückgängig machen. Ich kann die Situation nicht noch einmal neu gestalten und so verändern. Ich kann das, was sie mit mir gemacht haben, nicht mehr beeinflussen.

Aber eines  k a n n  ich: ich kann denen vergeben, die mich verletzt haben und mir selber, dass ich mich habe verletzten lassen.

Im Vorgang des Vergebens  –  keine Rede davon, dass das leicht sei!  –  kann in mir Frieden wachsen. Ich kann mich versöhnen mit dem, was mir zugestoßen ist und was ich mit mir habe machen lassen. Das ist wie eine Defragmentierung: es kommt wieder Ordnung ins System.

Der Mann aus Nazareth hat mal gesagt:  „meinen Frieden gebe ich Euch, nicht wie die Welt gibt   –  ich gebe euch…“ (vgl.Johannesevangelium, Kapitel 14, Vers27)

Und das ist das Nächste: es ist tatsächlich nicht alleine meine Sache. ER hat versprochen, dass ER das mit seiner Kraft unterstützen wird. Ja, ER hat mich darauf hin gewiesen, dass einzig und allein hier der Weg lang geht, um mein System langfristig zu stabilisieren: „Liebet Eure Feinde, tut denen Gutes, die Euch hassen.“ (Lukasevangelium, Kapitel 6, Vers 27).  Das ist keine subtile Form von Selbstkasteiung.
Es ist in Wahrheit die einzige Weise, selber frei zu werden von den Dämonen des Verletzt-seins, des Rache-wollens oder Sich-Selbst-Bemitleidens, die mich in der Opferrolle festnageln.
Meinem „zukünftigen Selbst“ sei dank, dass es mich von ferne daran erinnert hat.

Ich habe mein System wieder hoch fahren können. Und ich merke, dass ein gravierender Fehler dabei beseitigt wurde: das „AlteVerletzungenSymptom“.

Bleibt nur: DANKE!  –  und FREUDE! dass mein System wieder und bis auf weiteres wieder besser läuft!

 

Bildnachweis: © fotomek – Fotolia.com

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Sich mit einem Notebook zu vergleichen ist interessant 🙂 Das Notebook kann gerne abstürzten, dann kauft man sich halt einen neuen aber wenn man selbst abstürzt dann dauert das manchmal Jahre bis man wieder zu sich kommt.

    Liebe Grüße Alisa

  2. Liebe Frau Panning,

    erst habe ich herzlich gelacht über die Vorstellung einer „Defragmentierung“ der persönlichen Festplatte, dann war ich fasziniert von dem wunderbaren Vergleich, den Sie hier herangezogen haben.

    Danke für diesen tollen Artikel! Ich komme immer wieder sehr gern zu Ihrem Blog und freue mich, aus Ihren An- und Einsichten Energie für den Tag zu schöpfen.

    Herzliche Grüße
    Michaela Steidl

    1. Liebe FRau Steidl,
      ein wunderbares Feedback einer Fachfrau – DANKE!
      Das witzige ist, dass ich vorher auch nicht dran gedacht hatte. Und dann istes auf einmal so einleuchtend.
      Einen leuchtenden 13. Dezember!

  3. Liebe Frau Panning,

    was für ein wundervoller Artikel erneut! Er hat mich sehr berührt, und ich habe mich sehr darin wiedererkannt. Auch ich erlebe immer wieder die Kraft der Vergebung als ganz große Gabe an mich selbst. Steckt ja schon im Wort drin! Und seit ich das erknnt habe kommt die Erinnerung auch schneller. Ich merke, dass ich nicht vergebe und frage mich inzwischen sehr frühzeitig, was ich mir gerade nicht gebe. Das es trotzdem nicht leicht ist: Ja, ja, ja! Und trotzdem so not-wenig, die Not wendend!

    Herzliche Grüße

    Angelika Heinrich

  4. Liebe Frau Panning,

    wieder ein großartiger Artikel.

    Und was wäre, wenn gerade die alten Verletzungen die Quelle wären, aus denen wir für die Arbeit mit unseren Kunden schöpfen? Ich erlebe es zumindest so immer wieder.

    1. Liebe FRau Birkner,

      ganz herzlichen Dank!
      Gestern dachte ich erst, jetzt brauche ich Coaching. Dann hat es sich so gelöst.
      Am besten bin ich immer, wenn ich so mitten aus dem dicksten Leben raus schreibe.

      Das ist wohl richtig – und noch mal eine ergänzende Sichtweise: diese Verletzungen als Quelle zu sehen… um die Kunden zu verstehen und ihnen gerecht werden zu können.
      Und Ute Königstedt ergänzte eben auf facebook noch, dass das Annehmen in Liebe die Energien auch rückwärts gewendet noch verändern kann. Insofern legte sie Widerspruch ein zu meiner Aussage, dass ich diese Erfahrungen nicht mehr verändern kann.

      Also zwei wertvolle Ergänzungen. Das ist wunderbar.

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