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Türen öffnen ….

Advent – das war für mich als Kind in erster Linie der Adventskalender.

Ich hatte früher die mit ganz viel Glitter als Schnee und wahrscheinlich eher kitschigen Winter- oder Krippenbilder, oder Weihnachtsmarktidylle. Lebkuchenduft, heiße Maronen, Schwaden von heißem Würstchenduft oder Glühweinaroma lassen sich förmlich raus schnuppern aus diesen Kalendern. Und man schauert wohlig bei der dargestellten Kälte und genießt die Aus- und Einblicke ins wärmende Stubenlicht. …..

Merken Sie was, das hängt super viel Gefühl drin!

Adventskalender heißt „Türchen öffnen“ – jeden Tag!
In diesem Advent spricht mich das Bild von der Tür unmittelbar an. Im „Raum der Stille“ am Montagabend gab es dazu einige Impulse. In etwas veränderter Form möchte ich hier gerne Teil geben daran.

Digital StillCameraDie geschlossene Tür

Alles beginnt beim Adventskalender mit den geschlossenen Türchen.Wenn ich zurück denke in die vergangene Zeit, vielleicht sogar schon in das langsam vergehende Jahr:

– Wie oft habe ich vor geschlossenen Türen gestanden? Und was ging mir dabei durch Herz und Geist?
– Sicher blieben auch Türen geschlossen … bin ich damit einverstanden?
– Auch ich selber habe im vergangenen Jahr Türen geschlossen … ein Projekt beendet, Menschen verabschiedet, einen Ortswechsel vollzogen. Kann ich wirklich
loslassen, was ich hinter dieser Tür gelassen habe?
– Und mir wurden Türen geschlossen. Kann ich das liebevoll akzeptieren?

 

Digital StillCameraDie geöffnete Tür

Vielleicht war es nicht jeden Tag eine Tür… und mit der Zeit mag doch die eine oder andere Tür aufgegangen sein:

– Einige, vielleicht sogar viele der vorher geschlossenen Türen wurden geöffnet… wurden sie von Innen oder von Außen geöffnet?
– Menschen sind in mein Leben getreten … solche, die mir von früher schon bekannt oder vertraut waren oder ganz neue Personen …
– Neue Herausforderungen habe neue Qualitäten in mir hervor gelockt
– Eine neue Umgebung hat Gewohntes verändert
– Durch eine veränderte Lebenssituation sind andere Seiten in meinem Leben in den Vordergrund getreten

Die heilige Pforte

In diesem Zusammenhang berührt mich, dass ausgerechnet heute 08.12. in Rom durch Papst Franziskus die heilige Pforte zum Petersdom geöffnet wurde. Es ist der sinnenfällige Beginn für das außergewöhnliche Heilige Jahr von der Barmherzigkeit.

Auch wenn uns die Zusammenhänge fremd erscheinen mögen… da wird eine große Pforte geöffnet … Licht strömt ein, Luft… vielleicht sogar frischer Wind ?!!
Menschen können hindurch gehen, hinein oder hinaus… ein Durch-Gang ist geschaffen.
Die Pforte steht unter dem Thema: Gottes Barmherzigkeit… machen wir hier in unserem Leben Türen, ob klein oder groß für barmherziges Handeln auf: ein Lächeln, eine ungeschuldete Geste, etwas abgeben oder teilen, Menschen Anteil geben an meinem Leben… was immer. Ich bin sicher, es wird ein Mehr, ein Zuwachs an Leben geben.

„reiß ab vom Himmel Tür und Tor…“

Frühmorgenshimmel

Ich liebe Adventslieder, die in unserer schon gleich mit Weihnachten zugeschütteten Zeit kaum noch An-Klang finden.
Ein Text hebt an: „O Heiland reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel-lauf!
Reiß ab vom Himmel Tür und Tor, reiß ab, wo Schloss und Riegel vor!“ (Text von Friedrich Spee, 1622)

Starke, kraftvolle Worte, ja schon fast gewalttätig. Der Heiland, der der das Heil bringt, soll den Himmel „aufreißen“. Alles was ihn verschlossen hält, Tür oder Tor, Schloss und Riegel soll er abreißen, damit wir das Heil, die Gnade finden, endlich erfahren, was wir so dringend benötigen.

Gerade in den jetzigen weltgeschichtlichen Entwicklungen, wo an vielen Ecken unserer Welt relativ nahe beieinander brandgefährlich Situationen entstanden sind … wo unser Land eine enorme Herausforderung bewältigen muss und noch kein Ende absehbar ist … wo die vermeintliche Gefahr aus den fernen Ländern gefährliche Sicherheitsbedürfnisse in Europa weckt und polititsch scheinbar wieder gesellschaftsfähig macht – reiß den Himmel auf – reiß auf, was uns behindert und blockiert, reiß auf und hilf, dass Heil werde!!

Ich wünsche von Herzen gesegnete Tage, geöffnete Türen und ein barmherziges Miteinander!

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