Heute möchte ich Dich mitnehmen auf den Tempelberg in Jerusalem und zu einem Jesus, der…
In den Tagen unmittelbar vor dem Weihnachtsfest ist der leitende Gedanken im Webinar „Raum der Stille“: Begegnung
Diese Tage sind geprägt von besonderen Formen der Begegnung.
Einerseits begegnen sich sehr vielen Menschen unter einem anderen Vorzeichen als sonst.
Viel stärker stehen: Danken, Aufmerksamkeit und Wertschätzung zeigen – im Vordergrund.
Zum anderen ist für mich als Christin das Weihnachtsfest in erster Linie ein Begegnungsfest: Mensch-werdung – Gott selber gibt sich hinein in dieses Leben, wird ein Mensch wie wir alle. Und all die wunderbaren Geschichten, die je um dieses Fest herum erdacht und erzählt werden, sprechen davon, wie Menschen in der Begegnung mit diesem Kind selber auf wundersame Weise vertieft Menschen werden, sich versöhnen können und einander anders begegnen.
Bevor der inhaltliche Teil im Raum der Stille beginnt, gibt es als kleines „warm up“ einfache Übungen zur Körperwahrnehmung. (was auch eine Form der Begegnung ist!)
ATMEN
Tief einatmen und mit einem hörbaren Seufzer oder Ton die ganze Luft wieder herauslassen – zwei bis dreimal. Es lässt sich gut verbinden mit dem inneren Bild, dass ich alles, was den Tag über in meinen Körper hinein gekommen ist, jetzt loslasse und ausatme.
SCHÜTTELN
Schütteln Sie einen Arm aus so wie es Ihnen gut tut und nehmen Sie die oben beschriebene Vorstellung dazu: ich schüttle jetzt alles ab und aus: Informationen, Ansprüche, Belastungen, Druck, Anstrengung, meine Emotionalität….
Und den zweiten Arm ausschütteln – dann das rechte und das linke Bein (oder umgekehrt) – den Po, der soviel auszusitzen hat und den ganzen Rücken bis hinauf zum Kopf und zur Stimme.
Lassen Sie die Stimme mitschwingen.
Beenden Sie das Schütteln sanft.
Dann spüren Sie in den Körper hinein.
Beenden Sie den Vorgang mit einem weiteren tiefen Atemzug.
ENERGIEFÄDEN ZURÜCKHOLEN
Die Energien, die den Tag über von uns ausgehen, vorstellen wie Fäden, die von Ihnen ausgehen. Die haben am Ende einen kleinen Saugnapf und kleben dort fest, wo Sie sie hingeschickt haben.
Sanft und liebevoll lösen Sie Ihre Energiefäden jetzt überall dort, wo sie noch fest hängen – an Menschen, Aufgaben, Situationen, Gesprächen… etc.
Nehmen Sie Ihre Energie zu sich zurück und spüren Sie einen Augenblick wie sich das anfühlt: ich bin wieder ganz in meiner Energie!
Tun Sie diese unaufwendigen Übungen mit ganzer Achtsamkeit mitten zwischen Ihren Tätigkeiten – ein bis zwei Minuten nur – und Sie spüren, wie Sie sich erfrischt fühlen.
Das große Thema Begegnung möchte ich unter 3 Aspekten betrachten: Aufbruch – Begegnung – Freude
AUFBRUCH
Bevor Begegnung geschieht, braucht es das Aufbrechen: aus gewohnten Sichtweisen, festgefahrenen Mustern, aus der Ich-Perspektive, raus aus der Komfortzone … bis dahin, dass ich für bestimmte Begegnungen tatsächlich aufbrechen muss: Koffer packen, Fahrkarten besorgen, das Auto betanken….
Ganz viel geschieht, wenn ich aufbreche, meist so selbstverständlich, dass ich nicht darüber nachdenke. Wenn ich „hocken bleibe“, mich nicht bewegen will, im Eigenen verharre … wird Begegnung schwierig.
Aufbrechen ist immer eine Herausforderung. Einerseits macht es Freude, hat etwas von Hoffnung und Zuversicht: da kommt etwas Neues (allerdings auch Unbekanntes) – ich bin in Bewegung – es kann etwas geschehen.
Doch da ist auch die Ungewissheit: werde ich gut ankommen? Wird etwas dazwischen kommen? Wird die Begegnung gelingen? … und all die anderen Unwägbarkeiten, die auf mich warten können, wenn ich unterwegs bin.
BEGEGNUNG
Echtes Begegnen braucht die Energie aus dem Aufbruch, Zeit und Raum, eine hohe Aufmerksamkeit auf mich selber und auf den Anderen, es braucht Offenheit.
Wie zwei Musiker , die miteinander improvisieren: jeder beherrscht sein Instrument und hört auf den eigenen Rhythmus. Ebenso wichtig ist jedoch auf den Rhythmus des Anderen zu hören – sonst wird die Improvisation nicht gelingen.
Begegnen ist ganz-da-sein. Ganz-bei-mir-sein und ganz-beim-Andern-sein. Und in echter Begegnung geschieht etwas, das ausstrahlt auf Andere. Es zieht Kreise.
In der letzten Zeit wird mir selber immer wichtiger, dass es mit der Begegnung-mit-mir-selber beginnt. Einfach mit mir selber da sein, es mit mir aushalten, mir selber Ansehen und Aufmerksamkeit schenken. Die vielen Begabungen, Möglichkeiten und Fähigkeitenwirklich wahrnehmen, die in meinem Leben liegen wie bunte Wollknäuel. Mich über die eigene Fülle dankbar freuen.
Das ermöglicht, sich ohne falsche Ansprüche und unvoreingenommen für Andere zu öffnen und ihrer Fülle zu begegnen.Begegnung geschieht auf Augenhöhe. Von Fülle zu Fülle.
Wenn ich glaube, dem Anderen etwas „bei-bringen“ zu müssen, helfen zu müssen, seinem Mangel abhelfen zu müssen… oder wie all die vermeintlichen Wohltaten heißen, die wir anderen tun möchten … nehme ich die Eigenständigkeit, Selbst-Verantwortung, die Fülle des Anderen nicht wirklich ernst. (und ich weiß selber, wie lang der Weg zu solch freier Begegnung sein kann!).
FREUDE
Gelingt die Begegnung, dann kann nur Freude aufbrechen, von tief innen drin, die Freude aneinander und die Freude an mir selber… eine echte tiefe Freude, die nährt wie ein gutes Stück Brot.
Solche Freude macht mich stärker, freier, mutiger. Sie begleitet auch noch lange nach der Begegnung und setzt Energien frei, die wiederum in neue Begegnungen führen.
DANK
Allen Leserinnen und Lesern meiner Blogbeiträge danke ich an dieser Stelle sehr, sehr herzlich!
Auch zwischen Ihnen und meinen Worten geschieht Begegnung – selbst, wenn die Autorin das nicht unmittelbar erfährt. Und manchmal gibt es ein mehr an Freude und Energie, die dann einfach da sind.
Herzlich gute Wünsche für ein von Begegnung erfülltes Weihnachtsfest und ein gelingendes Neues Jahr, in dem Sie gut bewahrt werden mögen!!
Ich freue mich sehr auf weitere Begegnungen „zwischen den Zeilen“!
Ihre
Gabriele H. Panning
Bildnachweis: eigen
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